Wie man sich vor Computer-Viren im allgemeinen schützt, habe ich bereits auf der betreffenden Seite beschrieben. Speziell für Viren, die sich über Emails und Emailprogramme verbreiten (und das sind die allermeisten) führe ich hier noch mal die wichtigsten Vorsichtsmaßnahmen auf.

Email-Anhänge

Häufig werden Viren als Email-Anhang versendet. Es empfiehlt sich grundsätzlich, Anhänge vor dem Öffnen mit einem Virenscanner (der auf dem neuesten Stand sein sollte!) zu überprüfen. Auch bei bekannten Absendern ist Vorsicht geboten, so kann der Rechner des Bekannten ja bereits infiziert sein, und sich der Virus an die Adressen des Adressbuchs selbständig verschickt haben.

Aktive Inhalte

Einige Viren können bereits durch das bloße Aufrufen der infizierten Email gestartet werden, ohne dass man selbst den Anhang öffnet. Dies geschieht über aktive Inhalte wie JavaScript oder ActiveX-Controls, die im HTML-Quelltext einer Email eingebettet sein können.

Bei einigen Email-Programmen kann man die Anzeige von HTML deaktivieren, wie z.B. bei Pegasus Mail. Dort geht man über dem Menüpunkt Extras zu den Einstellungen und kann auf der Karte Einstellungen Nachrichtenanzeige die betreffende Option für die HTML-Anzeige wählen. In Thunderbird kann man unter Ansicht, Nachrichtentext statt Original HTML vereinfachtes HTML oder reinen Text wählen. Der Sicherheit ist aber auch schon genüge getan, wenn unter Extras, Einstellungen, Erweitert bei Erlaube JavaScript in Nachrichten der Haken entfernt wird.

Bei Outlook (Express) kann man die HTML-Anzeige für empfangene Mail nicht als ganzes unterbinden, dort muss man JavaScript, VBS und ActiveX direkt deaktivieren. Hierzu geht man über den Menüpunkt Extras, Optionen zur Karteikarte Sicherheit. Dort markiert man als Sicherheitszone Zone für eingeschränkte Sites. Nun muss man noch, um auf Nummer sicher zu gehn, in dieser Zone JavaScript und ActiveX komplett deaktivieren. Die Sicherheitszonen von Outlook Express und Outlook entsprechen denen des Internet Explorers, so dass man diese unter den Internet Optionen einstellt, siehe dazu auch meine Erläuterungen zu den Sicherheitszonen des Internet Explorer. Bei Outlook kann man dies im Gegensatz zu Outlook Express auch direkt über den Button Einstellungen bewerkstelligen. Auf der Karteikarte Sicherheit kann man unter Outlook Express zusätzlich noch folgende Optionen wählen: Warnung anzeigen, wenn andere Anwendungen versuchen, Email unter meinem Namen zu versenden sowie Speichern oder Öffnen von Anlagen, die möglicherweise einen Virus enthalten können, nicht zulassen.

Vorschaufenster

Selbst wenn man nicht manuell eine Mail öffnet, kann ein Virus gestartet oder aus dem Internet heruntergeladen werden, wenn die Mail über das Vorschaufenster automatisch angezeigt wird. Neben der Deaktivierung von JavaScript, VBS und ActiveX kann man als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme das Vorschaufenster deaktivieren.

Um das Vorschaufenster bei Outlook Express zu deaktivieren geht man über den Menüpunkt Ansicht zur Karte Layout. Dort nimmt man bei Vorschaufenster anzeigen den Haken raus. Bei Outlook klickt man unter dem Menü Ansicht einmal auf das Symbol Vorschau, um diese zu deaktivieren. Auch Thunderbird und Pegasus Mail verfügen über ein Vorschaufenster. In Thunderbird kann man über Ansicht, Fensterlayout die Nachrichtenvorschau deaktivieren. Bei Pegasus Mail kann man in der Symbolleiste des Fensters Ordnerverwaltung zwischen der bis Version 3.12 üblichen Listen-Ansicht und der Outlook nachgeahmten Vorschau-Ansicht wechseln.

Sicherheitslücken

Viele Viren nutzen Sicherheitslücken von Email-Programmen, für die die Hersteller längst sogenannte Patches ("Flicken") zum Download bereitgestellt haben, oft integriert in den Updates, Anwender sollten diese deswegen möglichst zeitnah installieren. Unter Umständen lohnt sich auch ein Wechsel des Email-Programmes. Gerade die Sicherheitslücken von Outlook und Outlook Express (bzw. vom Internet Explorer, der von beiden Programmen zum Anzeigen von HTML Mails genutzt wird) sind Zielscheibe der Viren-Programmierer, da die große Verbreitung der Microsoft-Produkte auch eine große Verbreitung der auf sie spezialisierten Viren verspricht. Neben den von mir hier aufgeführten Mozilla Thunderbird und Pegasus Mail (siehe Email-Links) gibt es zahlreiche weitere Alternativen. Schließlich enthalten auch die kostenlosen Browser Mozilla (Suite), Netscape und Opera einen Email-Client (siehe Browser-Links).